Erlebnisraum Halde Großes Holz

Auffällig ragt die Halde Großes Holz aus der Lippeniederung hervor. Sie ist eine der höchsten ihrer Art im Revier und die höchste Halde im östlichen Ruhrgebiet. Mit einer Fläche von fast 200 ha entpuppt sich das Gelände als zweitgrößte Haldenlandschaft im Ruhrgebiet nach dem Landschaftspark Hoheward und dürfte damit auch zu den größten Aufschüttungen von Abraum auf dem europäischen Kontinent zählen.

Hier bestand zuvor ein ausgedehntes Waldgebiet, ein dichter Buchenwald in der Kamer Mark mit dem Namen Großes Holz, von dem sich auch der Name der Halde ableitet.

Die folgende Karte zeigt das in diesem Beitrag vorgestellte Gebiet als Luftbild mit Geländerelief. Im Zentrum steht die Halde Großes Holz mit den umliegenden kleineren Halden. Eingezeichnet sind die zwei wichtigen Parkplätze sowie der Verlauf der Römer-Lippe-Route (blaues Band).

Mit der Maus oder dem Finger kann je nach Gerät interaktiv zwischen der historischen und der aktuellen Situation gewechselt werden. Dies ist eine Preußische Uraufnahme aus der Zeit von 1877 bis 1915. Die Lage der Halde heute ist durch das zusätzliche Reliefbild gut zu erkennen. Vom ursprünglichen Wald ist auf dem Gebiet der Halde und dem östlich benachbarten Chemiewerk nichts erhalten geblieben – lediglich am nahen NSG Beversee (in der oberen rechten Ecke der Abbildung zu sehen) sind Reste davon zu finden.

Weitere Halden auf dem Gelände der Zeche Grimberg I / II und am weiter südlich gelegenenen Schacht „Kuckuck“, die heute nicht mehr vorhanden sind, werden in der Rubrik ehemalige Halden vorgestellt.

Die Halde Großes Holz

Die eigentliche Halde Großes Holz ist mit ca. 121 ha Fläche das größte Landschaftsbauwerk des Gebietes. Sie besteht aus mehreren Teilen, die in verschiedenen Schüttphasen entstanden sind. Die höchste Stelle ist die Adener Höhe im Südwesten der Halde mit maximal 146,9 ü. NN und etwa 87 m über der Umgebung. Das macht die Halde zu einer der fünf höchsten im Ruhrgebiet. Die Adener Höhe stellt zugleich auch den ältesten Schüttbereich dar – hier wurde von 1962 bis 1975 taubes Gestein zu einem kegelförmig hervorstechenden Gipfel aufgeschüttet, der der Halde ihre weithin sichtbare charakteristische Landschaftsform gibt. Die Halde hat sich von Süd nach Nord ausgedehnt. Das Große Holz, also der ursprüngliche Wald, wurde dabei vor der Schüttung abgeholzt und die Halde anschließend rasch rekultiviert.

Verschiedene, inzwischen etwas in die Jahre gekommene Quellen kategorisieren dieses Exemplar als brennende Halde, ein aktueller Status dazu konnte bisher nicht recherchiert werden. Eine Gefahr für Mensch und Tier besteht jedoch nicht. Ein Besuch ist ungefährlich und besonders prickelnd unter dem Hintergrund, dass sich irgendwo tief unter einem vielleicht doch noch ein Glutnest selbstentzündeter Kohle befinden könnte.

Eine Besonderheit und Gemeinsamkeit mit dem Landschaftspark Hoheward ist der Tunnel unter der Halde. Während unter der Halde Hoheward eine Eisenbahntrasse unter den Bergemassen hindurchführt, ist es hier eine Bandbrücke, die einst Kohle unter der Halde Großes Holz, über die Eisenbahn und unter der Halde Haus Aden 2 zum benachbarten Kohlekraftwerk Bergkamen in Heil transportiert hat. Sie wurde allerdings inzwischen abgebaut.

Leuchttürme im Korridorpark Bergkamen

Nördlich und östlich an die Adener Höhe schließt sich der sogenannte Korridorpark auf einer Art Hochebene an. Im Kern ist dies ein langgestreckter Park, der etwa dem Verlauf der überschütteten Waldstraße folgt. Ungewöhnlich geformte, etwa acht Meter hohe Skulpturen aus Stahl und Plexiglas, die sich an der etwas verzogenen Form des Fördergerüstes der Zeche Monopol anlehnen, dienen zum einen als Beleuchtung und Orientierung im Park, zum anderen bilden sie den Teil eines blauen Bandes von West nach Ost bis zur Stadtmitte Bergkamens. Blau blühende Vegetation, blaue Dekosteine und sogar blaue Asphaltmarkierungen verstärken diesen Effekt.

Typische blaue Leuchttürme im Korridorpark mit Blick auf die Adener Höhe und das Kohlekraftwerk in Lünen
Typische blaue Leuchttürme im Korridorpark mit Blick auf die Adener Höhe und das Kohlekraftwerk in Lünen

Die Adener Höhe ist der höchste Punkt der Halde und überragt die übrige Hochebene deutlich. Sie bildet zugleich den höchstgelegenen Ort in der nahen Umgebung und insbesondere der Stadt Bergkamen. Von ihrem Gipfel reicht der Blick bei entsprechendem Wetter vor allem in Richtung Süden und Westen besonders weit über das östliche Ruhrgebiet und das Münsterland, ist die Umgebung in der Lippe-Niederung doch sonst überwiegend flach. Besondere Landmarken sind das Fördergerüst Haus Aden, das Lanstroper Ei, Schloss Cappenberg, die Innenstadt von Dortmund und Kamen sowie der Höhenzug Haarstrang im Süden, der fast die Grenze des Ruhrgebiets zum Sauerland markiert.

Wanderbare HaldenDiese Halde wird im Reiseführer „Wanderbare Halden“ von Nikola Hollmann & Andrea Slavik beschrieben und ist dort Teil einer Wanderung, die außerdem weitere interessante Ziele in der Umgebung vorstellt. Wanderbare Halden: Die schönsten Revier-Wandertouren mit Aus- und Weitblick*

Seit Dezember 2010 zählt sich das Große Holz zur stolzen Liste der Halden mit Landmarkenfunktion. In dem Monat wurde nämlich die etwa 30 Meter hohe weiße Stahlsäule auf der Adener Höhe mit fast 15.000 Leuchtdioden eingeweiht. Seitdem pulsiert weithin sichtbar das Licht der Säule nach dem Konzept der Kölner Künstler Maik und Dirk Löbbert, verbraucht durch die energiesparende LED-Technik weniger Strom als eine Herdplatte (im Mittel etwa 1,5 kW) und bildet unter den Halden damit ein besonderes Alleinstellungsmerkmal. Nachbarn der näheren Umgebung brauchen nachts auf dem Weg ins Bett oder zum Kühlschrank kein Licht mehr einzuschalten, wie einige Anwohner glaubhaft zu berichten meinen – realistisch reicht es tatsächlich aus, den Gipfel ohne Taschenlampe zu besteigen (siehe nächster Abschnitt Nachtwanderung). Die Investition dieses als Impuls bezeichneten Lichtschwertes, liebevoll im Ruhrpott-Volksmund auch »der Pin« genannt, hat knapp 650.000 Euro gekostet.

Grüne GlücksorteDas Große Holz ist außerdem ein „grüner Glücksort“ im gleichnamigen Buch von Thomas Dörmann. Unter dem Leitsatz „Geh raus & blüh auf“ bietet es 80 Ziele aus den grünen Parks, Halden und Landschaften im Ruhrgebiet: Grüne Glücksorte im Ruhrgebiet*

Im Jahr 2014 wurde die Gipfel-Plattform neugestaltet. Für 1,2 Mio. Euro entstand am höchsten Punkt eine Betonfläche, die sich aus zwei leicht angewinkelten elliptischen Formen bildet. Eingefasst wird die Fläche durch von Betonmauern begrenzte Rosenbeete. Im Westen bietet eine neue Schutzhütte einen Unterstand bei plötzlichem Schlechtwetter. Entstanden ist außerdem eine neue Treppe auf der Südwestseite. Die Anlage ersetzt ein bis dahin eher unbefestigtes und bei Regen matschiges Plateau mit einer kleinen Plattform, die einen beschränkten Blick nach Süden und Westen zuließ.

Zwei ineinander verschränkte Ellipsen bilden das Gipfelplateau mit Fernsicht. Rechts das Dach der Schutzhütte
Zwei ineinander verschränkte Ellipsen bilden das Gipfelplateau mit Fernsicht. Rechts das Dach der Schutzhütte

Zurück von der Adener Höhe in den Korridorpark: Hier weist eine Beschilderung bereits in Richtung der Gräserfelder. Hier stehen auf kleinem Raum unterschiedliche Gräserarten in dichten Büschen oder geometrischen Formen zusammen. Koniferen in ihrer Mitte wirken aus der Entfernung wie Menschen. Hier und dort lädt eine Bank inmitten des frischen Grüns, das sich im Wind sanft biegt, zu einer Pause ein. Doch Vorsicht – hier und dort laufen leicht versteckte Entwässerungsgräben durch die Fläche. Der angrenzende nordwestliche Quadrant der Halde befindet sich noch in Schüttung und kann nicht betreten werden. Nach absehbarem Ende der Arbeiten wird hier bald eine multifunktionale Veranstaltungsfläche mit dem Namen Naturarena entstehen.

Gräserfelder am Rande des Baumplateaus mit Koniferen – trocken und verwelkt im Winterhalbjahr
Gräserfelder am Rande des Baumplateaus mit Koniferen – trocken und verwelkt im Winterhalbjahr

Eine bizarre Hügellandschaft mit Wassergräben und einem Teich bildet das sogenannte Baumplateau mit Kiefern und Koniferen auf geometrisch angeordneten Anhöhen. Die höchste Anhöhe reicht auf 123 m ü. NN hoch und ist damit deutlich niedriger als die Adener Höhe. Es schließt sich direkt an die Gräserfelder an. Auch hier verlaufen Entwässerungsgräben kreuz und quer über die Oberfläche. Von hier aus lässt sich das Kohlekraftwerk Bergkamen im Ortsteil Heil jenseits des Kanals beobachten, aus dessen Kühlturm bei Betrieb mächtige und weithin sichtbare Kondenswolken aufsteigen. Es war bis vor wenigen Jahren mit einem Transportband mit der Zeche Monopol verbunden, das zu diesem Zwecke in einem Tunnel unter der Halde Großes Holz und der benachbarten Halde Haus Aden 2 hindurchgeführt wurde. Das südöstliche Tunnelportal ist erreichbar, aber aus Sicherheitsgründen abgesperrt.

Diese Mutige Pflanzmischung gibt der Ebene den Namen: Kiefern und Koniferen auf den geometrischen Hügeln des Baumplateaus
Diese Mutige Pflanzmischung gibt der Ebene den Namen: Kiefern und Koniferen auf den geometrischen Hügeln des Baumplateaus
Blick von der zukünftigen "Himmelsrampe" über den Korridorpark mit den Gräserfeldern auf den Haarstrang ins Sauerland
Blick von der zukünftigen „Himmelsrampe“ über den Korridorpark mit den Gräserfeldern auf den Haarstrang ins Sauerland

Nachts auf der Halde

Der Korridorpark und die Adener Höhe sind sehr gut geeignet für eine Nachtwanderung. Man wundert sich, wie viele Menschen hier an manchen Tagen bzw. Abenden noch unterwegs ist! Viele kommen mit ihren Hunden von der Halde, aber man sieht noch andere Menschen mit einer Kamera in der Hand, mal größer, mal kleiner. Hier kommt Vater mit dem Sohn und einem ferngesteuerten Rennauto vom Berg, dort wird gerade die Schnur des bis gerade steigen gelassenen Winddrachens eingerollt.

Die charakteristischen Leuchttürme des Korridorparks sind bereits eingeschaltet und leiten mit einem sanften blauen Licht den Weg in den Park und zum Zugang an der Bastion zur hervorstechenden Adener Höhe, auf dessen Spitze weithin sichtbar die LED-Leisten im langsamen Takt aufleuchten und wieder dunkler werden – jetzt wird dieser Ort auch aus großer Entfernung gesehen. Der Schein des Lichtschwertes reicht allerdings, wie zunächst aufgrund der Gerüchte gedacht, nicht durch die Bäume, um im Park die Wege sicher zu finden.

Auch die Leuchttürme dienen höchstens als Groborientierung und eine Art Ziel-Navigation im Dunkeln, um sich von einem Turm zum nächsten zu orientieren. Doch auch das kann ohne Taschenlampen in die Hose gehen. Eine echte Hilfe bot allerdings der Erdtrabant, der dankenswerter Weise als Vollmond durch die Wolken schien. Die Taschenlampe ist also definitiv unabdingbar, gerade, wenn es durch den Wald der Adener Höhe zur Aussichtsplattform geht. Erst auf den letzten Metern kann man sich den Strom der Batterien aufsparen.

Von der Aussichtsplattform, auf der man andere Nachtschwärmer trifft, die romantisch Arm in Arm auf der Kante der Plattform sitzen und die letzten Farben des Sonnenuntergangs am Horizont betrachten, bietet sich ein guter Blick über das nächtliche Ruhrgebiet. Ganz im Westen ist der Himmel noch rötlich gefärbt, deutlich sichtbar durch das Lichtermeer sind die Kraftwerke und die nahegelegene Großstadt Dortmund mit ihrem Flughafen. Auch das Schering-Gelände ist gut beleuchtet. Und im Rücken erheben sich mit roten Positionslampen markiert Schornstein und Kühlturm vom Kraftwerk in Heil. Im Folgenden finden sich Eindrücke von dieser kleinen Nachtwanderung. Als Hilfe zum Selbstversuch sind die Einstellungen der Kamera (alle ohne Blitz) für das jeweilige Foto angegeben:

Gleicher Blick wie beim Titelbild am Tage: Korridorpark und Kraftwerk Bergkamen in Heil. Der Wind weht kräftig. ISO 200, Blende f5, Belichtung 1,3 Sekunden. Nachträgliche Schärfung wegen des leicht schwingenden Stativs im Wind
Gleicher Blick wie beim Titelbild am Tage: Korridorpark und Kraftwerk Bergkamen in Heil. Der Wind weht kräftig. ISO 200, Blende f5, Belichtung 1,3 Sekunden. Nachträgliche Schärfung wegen des leicht schwingenden Stativs im Wind
Auffallendes Leuchtschwert auf der Halde Großes Holz am Horizont, IKEA Kamen und Kraftwerk Bergkamen von Unna aus gesehen ISO 400, Blende f8, Belichtung 1/3 Sekunde
Auffallendes Leuchtschwert auf der Halde Großes Holz am Horizont, IKEA Kamen und Kraftwerk Bergkamen von Unna aus gesehen ISO 400, Blende f8, Belichtung 1/3 Sekunde

Informationen zum Besuch:

Die größten Teile der Halde sind ständig frei begehbar. Einige Auffahrten sind geteert, die Hauptwege im Park sind geschottert. Einige Teile der Halde und die Hauptzufahrt im Norden können nicht betreten werden, was entsprechende Schilder deutlich zeigen. Beachten Sie diese, denn Lastwagen-Fahrer können Sie unter Umständen einfach nicht sehen!

Tipp: Bei einer Wanderung in der Dämmerung oder Nacht sind unbedingt Taschenlampen mitzunehmen. Die blauen Leuchttürme sind meist nur punktuelle Wegebeleuchtungen. Außerdem ist man mit einer Lampe auch sichtbar für nächtliche Mountainbikefahrer, die es hier gibt. Für eine Nachtwanderung wird der Parkplatz an der Waldstraße empfohlen, da hier bereits Leuchttürme auf Umgebungsniveau stehen.

Anreise mit dem Auto:

Auf der A2 bis zur Ausfahrt 15 Kamen / Bergkamen. Dort Richtung Lünen auf der B61 bis Oberaden. Nach 2,5 km an der Ampelkreuzung rechts Richtung Bergkamen auf die Jahnstraße. Dem Straßenverlauf ca. 1,9 km bis zum Kreisverkehr folgen. Danach …

► Zum Parkplatz Erich-Ollenhauer-Straße: Im Kreisverkehr die erste rechts in die Erich-Ollenhauer-Straße. Direkt am Fuße der Halde befindet sich auf der linken Seite nach einem Kilometer links gegenüber der Straße Binsenheide ein geräumiger Parkplatz.

► Zum Parkplatz Waldstraße: Im Kreisverkehr geradeaus weiter. Nach 600 m in der Linkskurve rechts abbiegen in die Waldstraße. Bis zum Ende durchfahren.

Eingabe in das Navigationssystem: Erich-Ollenhauer-Straße, Kreuzung Binsenheide oder Waldstraße in Bergkamen

Anreise mit Bus und Bahn:

Von Lünen Hbf. oder Kamen mit dem Bus der Linie R12 bis Erich-Ollenhauer-Straße (eine davor zum Bereitmachen: In der Schlenke aus Richtung Lünen bzw. Gymnasium aus Richtung Kamen. Von der Zielhaltestelle müssen Sie ein Stück nach Westen zur ausgeschilderten Zufahrt zum Haldenparkplatz laufen.

Anreise mit dem Fahrrad / E-Bike:

Auf dem Weg von Detmold nach Xanten führt die Römer-Lippe-Route direkt an der Halde Großes Holz vorbei. Der Emscher-Park-Radweg passiert die Halde auf der nördlichen Kanalseite. Der Kanal kann am Sperrtor überquert werden. An der Marina Rünthe verläuft außerdem der Radweg auf der Klöcknerbahntrasse nach Werne, Kamen und Unna.

Kartenmaterial / Literatur:

In den folgenden gedruckten Rad- und Wanderkarten und Tourenführern ist die Halde Großes Holz bzw. die Region abgebildet: ADFC Regionalkarte radrevier.ruhr Ost* (1:50.000)

Diese thematisch passenden Bücher empfehle ich zur Vertiefung: Halden, Himmel, Horizonte: Die Gipfel des Reviers* und Wanderbare Halden: Die schönsten Revier-Wandertouren mit Aus- und Weitblick*

Quellen und weitere Informationen:

Webcam auf der Bastion: www.halde-grosses-holz.de

Geographische Koordinaten:
51°37’07.34″N, 7°36’54.98″E – Parkplatz Erich-Ollenhauer-Straße
51°37’30.05″N, 7°36’32.32″E – Parkplatz Waldstraße
51°37’23.78″N, 7°36’50.31″E – Skulptur Impuls
51°37’29.07″N, 7°36’44.02″E – Bastion

Die Koordinaten können in das Eingabefeld von z.B. GoogleEarth und OpenStreetMap kopiert werden.

UTM-Koordinaten (Zone 32):
404134 m, 5719539 m – Parkplatz Erich-Ollenhauer-Straße
403711 m, 5720248 m – Parkplatz Waldstraße
404054 m, 5720048 m – Skulptur Impuls
403936 m, 5720214 m – Bastion

Halden Haus Aden 1 und Haus Aden 2

Den direkten Blick von der Halde Großes Holz auf das Kraftwerk Bergkamen versperrt ein wenig ein Berg, der sich jenseits der Hamm-Osterfelder-Bahnstrecke direkt am Datteln-Hamm-Kanal erhebt. Seine trapezförmige Grundform (mit einer schmalen Verlängerung nach Westen) mit einer Fläche von ca. 25 ha und die pyramidenartige Erhebung sind eindeutige Zeichen, dass es sich um einen von Menschenhand geschaffenen künstlichen Hügel aus Abraum aus dem Bergbau handelt, auch wenn dieser in sämtlichen Straßen- und topographischen Karten nicht als Bergehalde benannt ist. Sein rechteckiges Gipfelplateau erreicht eine Höhe von 104 Metern über dem Meeresspiegel und eine relative Höhe von 43 Metern über der Umgebung. Die Halde Haus Aden 2, um die es sich hier handelt, entstand ab Ende der 1960er Jahre bis in das folgende Jahrzehnt hinein.

Direkt vom Kanalufer führt ein direkter Weg zum höchsten Punkt. Erreicht wird der Gipfel ausschließlich von seiner Nordostecke entweder von der Marina Rünthe am Kanal entlang oder durch das Naturschutzgebiet Beversee kommend sowie durch den Radweg Römer-Lippe-Route von Wesel nach Detmold, der direkt an der Halde die Bahnstrecke überquert. Über den Direktweg oben angekommen, bietet sich ein guter Blick auf das Kraftwerk Bergkamen, den Verlauf des Kanals Richtung Hamm mit dem ebenfalls markanten Gersteinkraftwerk bei Stockum sowie Gebäude an der Marina Rünthe und die gesamte Lippeniederung. Auf dem Gipfel befinden sich auch einfache Bänke und sogar ein Mülleimer. Eine Beliebtheit der Halde bei Mountainbikefahrern wird anhand der Reifenspuren im Erdboden deutlich. Tatsächlich wird die Halde zu einem Mountainbike-Parcours umgebaut.

Als Besonderheit und eine von drei Bergehalden im Ruhrgebiet neben der Halde Hoheward in Herten und der benachbarten Halde Großes Holz besitzt sie einen stillgelegten Tunnel, durch den ein Transportband zwischen Kohlekraftwerk und Zeche Monopol herführte und das Tal mit der Bahnstrecke zwischen den Halden überquerte. Er liegt recht hoch und nur knapp unterhalb des Gipfels.

Im Westen grenzt die Halde Haus Aden 2 direkt an die flächenmäßig etwa gleichgroße Halde Haus Aden 1, die in den Grundzügen nochmals zehn Jahre älter ist und aus dem Anfang der 1960er Jahre stammt. Sie ist unzugänglich und wird unter dem Titel „Kanalband“ zu einer Multifunktionsfläche hergerichtet. Im Rahmen der IGA 2027 spielt die Halde Haus Aden 1 eine wichtige Rolle und soll einige Sport- und Spielangebote enthalten.

Sobald die Zugänglichkeit hergestellt ist, wird diese Halde inspiziert und an dieser Stelle vorgestellt. Vorerst bleibt der Blick auf das in Bau befindliche Kanalband von der Halde Großes Holz aus, hier von der Bastion am Blauen Band:

Kanalband im Bau: Halde Haus Aden 1 mit den überdeckten Flotationsteichen – Blick von der Halde Großes Holz
Kanalband im Bau: Halde Haus Aden 1 mit den überdeckten Flotationsteichen – Blick von der Halde Großes Holz

InformationAusführliche Informationen zur Anreise mit Auto, Bus, Bahn & Co. finden Sie oben auf dieser Seite.

Zugang zur Halde Haus Aden 2:

Vom Parkplatz an der Erich-Ollenhauer-Straße zu Fuß immer geradeaus bis zur Asphaltstraße und hier unweit des südlichen Tunnelportals schräg rechts der Radwegbeschilderung entlang des Zauns von Schering bis zum Bahnübergang. Weiter bis zum Kanalufer und hier links auf die Halde. Alternativ von der Marina Rünthe entlang des Kanals oder durch das Naturschutzgebiet Beversee bis zum Sperrtor am Kanal und hier schräg- links auf den Berg.

Geographische Koordinaten: 51°38’9.58″N, 7°37’25.99″E – Zugang zur Halde Haus Aden 2

Die Halde Monopol

Die älteste erhaltene Abraumhalde im Großen Holz stellt die Halde Monopol dar. Sie liegt südöstlich der Halde Großes Holz und grenzt an das ehemalige Zechengelände und das heutige Bayerwerk an. Die Halde selbst besteht aus drei sanften Kegeln, die zusammen eine Fläche von etwa 10 ha einnehmen. Der höchste Punkt liegt auf dem südlichen Kegel und reicht auf 96,8 Metern Höhe über dem Meeresspiegel. Im unebenen Gelände erreicht die Halde somit eine maximale Böschungshöhe von bis zu 35 Meter. Sie ist nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Halde Monopol an der Schachtanlage Grillo in Kamen.

Die Halde Monopol in Bergkamen ist vollständig bewaldet. Ein Radweg führt über die Halde, alternativ bietet sich ein weniger befestigter Weg als Bypass an. Viele in einigen Karten eingezeichnete Pfade sind jedoch hoffnungslos zugewachsen. Aussichten beschränken sich auf die deutlich mächtigere und höhere Nachbarhalde mit den künstlerischen Leuchten im Korridorpark.

InformationAusführliche Informationen zur Anreise mit Auto, Bus, Bahn & Co. finden Sie oben auf dieser Seite.

Zugang zur Halde Monopol vom Parkplatz an der Erich-Ollenhauer-Straße: Auf der Verlängerung der Zufahrt zum Parkplatz geradeaus, bis der Weg rechts (statt links auf die Halde Großes Holz) abbiegt. Der Hauptweg führt rechts um die südliche Halde herum.

Geographische Koordinaten: 51°37’11.53″N, 7°37’5.38″E – Zugang zur Halde Monopol
UTM-Koordinaten (Zone 32): 404336 m, 5719664 m – Zugang zur Halde Monopol