Stemberger Busch, Grummer Teiche und Relikte der Zeche Constantin

Es ist ein schier unüberblickbares Gewirr an Autobahnen, Straßen und Eisenbahnstrecken sowie Wohngebieten unterschiedlicher Stadtteile, die hier im zentralen Teil des Ruhrgebietes bei Bochum zusammenwirken. Und doch gibt es hier in trauter Nachbarschaft gleich zwei Gebiete, die mit Quellen, Teichen und großem Potenzial zur Erholung auffallen.

An der Autobahn A43 erstrecken sich im Stadtteil Bergen die Täler des Stemberger Buschs, heute ein Naturschutzgebiet rund um den Quellbereich des Dorneburger Mühlenbachs. Nahe der anderen Hauptachse des Ruhrgebiets, der A40, reihen sich mehrere Teiche aneinander und bilden ein etwa 3 Kilometer langes Naherholungsgebiet am Rande des Stadtteils Grumme. Zwischen Naturschutzgebiet und Teichlandschaft wird die Umgebung vom Tippelsberg überragt. Und dann gibt es da noch Radwege auf alten Bahntrassen zu den früheren Schachtanlagen der Bergwerke.

Übersichtskarte Stemberger Busch, Grummer Teiche in Bochum
Übersichtskarte Stemberger Busch, Grummer Teiche in Bochum

Folgende Themen sind Teil dieses Beitrags:

Sie lassen sich mit dem Tippelsberg und weiteren Zielen in der Umgebung wie dem Stadtpark mit dem Bismarckturm und dem Tierpark Bochum sich sehr gut zu einem Spaziergang, in längerer Form zu einer Wanderung oder Fahrradtour verbinden. Besonders gut bieten sich für Radfahrende die Radwege auf der Lothringentrasse an.

InformationInformationen zur Anreise finden Sie in den jeweiligen Abschnitten.

Kartenmaterial / Literatur:

In den folgenden gedruckten Rad- und Wanderkarten und Tourenführern ist die Region abgebildet:

ADFC Regionalkarte radrevier.ruhr Ost* (1:50.000) und ADFC Regionalkarte radrevier.ruhr West* (1:50.000) sowie Kompass Fahrradkarte Ruhrgebiet / Bergisches Land* (1:70.000).

Diese thematisch passenden Bücher empfehle ich zur Vertiefung: Ruhrgebiet – Wandern. Kultur. Genuss* und Grüne Glücksorte im Ruhrgebiet*.

InformationKoordinaten für GPS-Geräte und zur Tourenplanung finden Sie ganz unten.

Der Stemberger Busch

NSG Tippelsberg-Berger Mühle

Nördlich der Autobahn A43 erstreckt sich das größte Naturschutzgebiet auf dem Stadtgebiet von Bochum zwischen Hiltrop und Riemke im Bereich des kleinen, eher unbekannteren und fast kleinsten Stadtteils Bergen. Das NSG Tippelsberg-Berger Mühle ist mehr als 50 Hektar groß und erstreckt sich in einem Waldgebiet, das auch als Stemberger Busch oder Stembergsbusch bekannt ist. In diesem hügeligen Gebiet mit einem Haupttal und drei kleinen Seitentälern findet man sehr viele Quellen, die über kleine Zuflüsse den Dorneburger Mühlenbach speisen. Ein einsames Haus mit angestautem Teich am Zusammenfluss mehrerer dieser Bäche erinnert an die Berger Mühle, Namensgeberin des Naturschutzgebietes, die auch in alten Karten eingetragen ist.

Am westlichen Ausgang des Bachtals vor dem Ortseingang von Riemke liegen die zwei Stembergteiche, wovon der letzte, größere der beiden, als Naherholungsgebiet ausgebaut und nicht mehr Teil des Naturschutzgebietes ist. Die beiden Teiche sind wohl erst in den 1990ern in der heutigen Form entstanden.

Das ganze Gebiet ist von Wegen durchzogen, die hauptsächlich für Spaziergänger geeignet sind. Im Osten wird das Gelände begrenzt von einem Bahntrassenradweg auf einer alten Güterbahnstrecke, die früher mehrere Schachtanlagen der Zeche Constantin miteinander verbunden hat.

Mitten im Naturschutzgebiet Tippelsberg-Berger Mühle
Mitten im Naturschutzgebiet Tippelsberg-Berger Mühle
Stembergteiche an der Zillertalstraße, am westlichen Rande bereits außerhalb des Naturschutzgebietes
Stembergteiche an der Zillertalstraße, am westlichen Rande bereits außerhalb des Naturschutzgebietes

Über die Zillertalstraße ist von den Stembergteichen aus auf der anderen Seite der Autobahn der ebenfalls namensgebende Tippelsberg bzw. die künstliche Erhöhung zum heutigen beliebten Aussichtspunkt über Bochum erreichbar.

Radweg auf der Güterbahn zur Zeche Constantin

Rund um den Stemberger Busch verliefen Eisenbahnstrecken von Riemke aus zu den verschiedenen Schachtanlagen der Zeche Constantin der Große. Damit wurden die Bergwerke an das Eisenbahnnetz mit der Bahnstrecke zwischen Bochum und Herne angeschlossen. Eine nördliche versorgte die Schachtanlagen IV / V und XI in der Nähe des heutigen Revierparks Gysenberg. Eine südliche führte in einem Bogen vorbei an der Schachtanlage VIII / IX und der Schachtanlage VI / VII zur Schachtanlage X.

Die südliche Bahnstrecke ist teilweise zu einem Bahntrassenradweg ausgebaut. Im Bereich des Tippelsberges ist diese Strecke nur wenige hundert Meter lang. Am östlichen Rand des Stemberger Busches verläuft jedoch ein 1,2 km langer Bahntrassenradweg. Die heute mit dem Rad befahrbaren Abschnitte sind auf der alten Karte pink markiert.

Karte der 1930er Jahre mit den Schachtanlagen und Bahntrassen der Zeche Constantin in Bochum und Herne
Karte der 1930er Jahre mit den Schachtanlagen und Bahntrassen der Zeche Constantin in Bochum und Herne

Bahntrassenradweg am Stemberger Busch

Der Radweg beginnt an der Wiescherstraße. Früher führte die Straße über eine Brücke über die Bahn. Nördlich davon weitete sich die Strecke zu einem typischen Verladebahnhof auf mehrere parallel verlaufende Gleise auf.

Im folgenden Luftbild der 1950er Jahre ist das Zechengelände gut zu erkennen. Die vorgestellte Bahnstrecke erreicht das Gelände im ersten Drittel an der unteren Kante, wo besagte Brücke der Wiescherstraße über die Eisenbahn führt. Oben rechts ist das Streckenende zu sehen.

Altes Luftbild einer Zeche
Luftbild der Zeche Constantin X mit aktiver Bahnstrecke

Der Radweg verlässt vom ehemaligen Zechengelände kommend die Siedlungen von Hiltrop. Das Gelände wird heute gewerblich genutzt. Es ist auf der Radtour nur die Bergener Straße zu überqueren. Danach gibt es einige kleine Anschlüsse an die benachbarten Siedlungsstraßen rechts und links, ehe das Waldgebiet des Stemberger Buschs erreicht wird. Ehemalige Bahntrasse oder heutiger Radweg führen ziemlich gerade bis zur A43, wo eine Brücke über die Autobahn fehlt. Auch trotz alter Luftbilder ist nicht deutlich ersichtlich, ob es überhaupt bis auf eine Rohrbrücke je eine Querung über die in den 1960ern gebaute Autobahn gab.

Vor der Autobahn macht der Radweg daher einen Knick und verlässt die ursprüngliche Trasse. Über eine (andere) Brücke gelangt man versetzt über die A43. Geradeaus führt der Weg tiefer in den Stemberger Busch, links Richtung Tippelsberg und Grummer Teiche (siehe weiter unten).

Ganz in der Nähe führt auch der Radweg auf der Lothringentrasse vorbei, die ebenfalls als Bahnstrecke in der historischen Karte sowie als blaue Markierung in der Übersichtskarte zu entdecken sind. Um diesen Bahntrassenradweg zu erreichen, muss man die Wohnsiedlungen von Hiltrop durchqueren.

Anreise mit dem Auto:

Das Naturschutzgebiet ist von mehreren Seiten zugänglich. Es bieten sich Parkplätze z. B. am Unteren Stembergteich (Cruismannstraße / Zillertalstraße), am Fuße des Tippelsberges (Parkplatz Zillertalstraße) oder an der Hunsrückstraße (nahe Kreuzung Hiltroper Straße) an. Außerdem kann man in den Wohnstraßen mit Zugang zum Stemberger Busch parken, z. B. an der Harzstraße, Sauerlandstraße, Schultesche Heide, Eifelstraße u. a.). Die Cruismannstraße ist am besten von der A43 über die Ausfahrt 16 Bochum-Riemke und die Hunsrückstraße am besten über die Ausfahrt 17 Bochum-Gerthe aus erreichbar.

Anreise mit Bus und Bahn:

Von Bochum Hbf. oder Herne mit der U35 bis Rensingstraße. Zu Fuß in die Cruismannstraße und dieser bis zum Ende ca. 1 km geradeaus folgen. Dort ist am Unteren Stembergteich der Beginn des Naturschutzgebietes.

InformationKoordinaten für GPS-Geräte und zur Tourenplanung finden Sie ganz unten.

Das Naherholungsgebiet Grummer Teiche wird nach dem nächsten Absatz vorgestellt.

Abstecher zum Tippelsberg

Auf der anderen Seite der Autobahn liegt der Tippelsberg, ursprünglich eine natürliche Anhöhe, die durch Erdaushub u. a. vom U-Bahn-Bau in der Stadt künstlich aufgestockt wurde. Heute bietet sich vom neuen Gipfel ein sehr schöner und weiter Blick auf das zentrale Ruhrgebiet. Auf dem höchsten Punkt befindet sich ein liegendes Gipfelkreuz. Stelen aus Stahl weisen den Blick auf besondere Sehenswürdigkeiten in der Nähe. Ausführlicher wird der Tippelsberg ► im eigenen Artikel beschrieben. Dort finden Sie auch ausführliche Informationen zur Anreise.

Panorama vom Plateau auf dem Tippelsberg mit Stehlen und dem Gipfelkreuz
Panorama vom Plateau auf dem Tippelsberg mit Stehlen und dem Gipfelkreuz

Die Grummer Teiche

Dafür, dass der Stadtteil Grumme in Bochum zum großen Teil zwischen den zentralen Autobahnen A40 und A43 eingequetscht ist, wird der Besucher über das Vorhandensein einer derartigen Teichlandschaft und teilweise Idylle überrascht sein – wie so oft im Ruhrgebiet. Zwischen „Knochen-Karl“ im Westen und der Lothringentrasse im Osten lassen sich der Grummer Bach und ein kleiner Nebenbach im Oberlauf auf knapp 3 Kilometern Länge von Wandernden und Radfahrenden bei seinem Verlauf durch zehn Teiche begleiten.

Sie liegen wie an einer Perlenkette aufgereiht hintereinander im Norden von Grumme. Bis in die 1970er Jahre gab es hier nur einen einzigen Teich, den auch heute noch existierenden Kaiserauenteich an der Tenthoffstraße. Er war lange Zeit ein beliebtes Freizeitzentrum. Die übrigen Teiche sind dann hinzugekommen und heute Hochwasserschutz und ruhiges und beliebtes Naherholungsgebiet zugleich. Die folgende Karte zeigt die Lage der Teichlandschaft im Bochumer Norden zwischen A40 und A43:

Übersichtskarte Grummer Teiche in Bochum
Übersichtskarte Grummer Teiche in Bochum

Vom Rottmannsteich zum Kötterteich

Der oberste ist der Rottmannsteich zwischen der Kleingartenanlage Rottmannshof und einer Wohnsiedlung, deren Straßen Namen von Flüssen in NRW und darüber hinaus (Ederstraße, Ennepestraße, Werrastraße, Möhnestraße usw.) tragen. Gespeist wird dieser allerdings noch vom Rottmannsbach. Es folgt der Aggerteich, bevor der Rottmannsbach in den Grummer Bach fließt. Im Mündungsbereich ist eine Sumpflandschaft zu finden, die man auch als eine Gewässerfläche zählen könnte.

Der Grummer Bach fließt nun nacheinander durch drei Teiche, den Biggeteich, den Grumeteich und den Kötterteich. Sie drei sind benannt nach der nahen Biggestraße, dem Bach selbst und nach dem Kötterberg im Norden.

Schrägluftbild Grummer Teiche in Bochum
Schrägluftbild Grummer Teiche in Bochum

Vom Grumbeckteich zum Tipulusteich

In einiger Entfernung folgen wiederum hintereinander der Grumbeckteich und besagter Kaiserauenteich mit einer kleinen Insel. Dieser ist der größte Teich der Teichlandschaft. Ein kleiner Steg führt ein Stück über das Wasser. Auch der Constantinteich, benannt nach der ehemaligen Zeche Constantin mit der nahen Schachtanlage I im Westen und VI / VII im Norden der Grummer Teiche, hat eine solche Insel. Den Abschluss bilden der Mühlenteich und der Tipulusteich. Der Riese Tipulus ist auch der Namensgeber des nahen Tippelsberges, der von hier aus erreicht werden kann.

Entlang der Teiche lassen sich einige Tiere beobachten. Da sind die häufig zu sehenden Stockenten und Kanadagänse, aber auch Blässhühner, Teichrallen, Kormorane und weiße Pekingenten.

Im Grumeteich spiegeln sich die Bäume im Wasser, beleuchtet von den Stahlen der langsam untergehenden Sonne
Im Grumeteich spiegeln sich die Bäume im Wasser, beleuchtet von den Stahlen der langsam untergehenden Sonne
Der Tipulusteich mit seiner kleinen Insel in der Mitte
Der Tipulusteich mit seiner kleinen Insel in der Mitte

Vom Tipulusteich zum „Knochen-Karl“

Der Verlauf durch die Grummer Teiche ist der am natürlichsten gestaltete Abschnitt des Bachs. Der ist davor und dahinter begradigt oder sogar unterirdisch verrohrt. Dieser Bereich ist jedoch ein grünes, langgestrecktes Naherholungsgebiet und gleichzeitig ein Landschaftsschutzgebiet. Wege zum Spazieren und Radfahren oder andere Fortbewegungs-Sportarten führen durch das langgestreckte Bachtal und manchmal an beiden Seiten der jeweiligen Teiche entlang. In der Nähe des Grumbeckteiches befindet sich ein Spielplatz.

Tipulusteich im Frühjahr
Tipulusteich im Frühjahr
Drei Enten auf einem Bild: Pekingente und zwei Stockenten (Erpel und Weibchen)
Drei Enten auf einem Bild: Weiße Pekingente und zwei Stockenten (oben Weibchen, rechts Erpel)
Zwei Menschen stehen an einer Aussichtsplattform am Tipulusteich
Zwei Menschen stehen an einer Aussichtsplattform am Tipulusteich

Hinter dem Tipulusteich ist die letzte Senke ein meist trockenliegendes Rückhaltebecken. Hinter dem Becken verschwindet der Grummer Bach in die Unterwelt und mündet nach einer langen Strecke im Rohr unter der Siedlung irgendwann in den Hofsteder Bach.

Die Rad- und Fußwege führen zur Herner Straße, wo sich auch die U-Bahn-Station „Zeche Constantin“ der U35 befindet. An der Kreuzung mit der Vierhausstraße steht schließlich „Knochen-Karl“, ein mannsgroßes Denkmal, das den Hauer Karl Mieling (1908-1991) darstellt, der diesen Spitznamen trug. Es wurde im Original 1937 hier aufgestellt, war dann nach Schließung der Zeche Constantin zeitweise abgebaut und steht in dieser Form seit Ende der 1980er Jahre wieder hier.

InformationKoordinaten für GPS-Geräte und zur Tourenplanung finden Sie ganz unten.

Halde Constantin der Große I / II / II a

Unweit der Autobahn-Anschlussstelle „Bochum-Zentrum“ an der A40 liegen die Anfänge der Zeche Constantin der Große. An der Herner Straße ging 1854 der erste Schacht in Betrieb. Auf der anderen Straßenseite entstanden wenig später Schacht II, der Schacht IIa und ein Wetterschacht.
Nahezu das gesamte Areal ist heute, nach Stilllegung der Zeche, verändert. Der Teil mit dem Schacht I auf der östlichen Seite der Herner Straße wurde zu einer Grünanlage.

Die angrenzende Bergehalde, in der Grafik aus den 1950er Jahren 2,3 ha groß, wurde vermutlich in den 1960er Jahren abgetragen. Die Vierhausstraße durchschneidet sie heute. Auf der anderen Straßenseite sind wenige Gebäude der Zeche mit den Schächten II und IIa erhalten. Allerdings sind hier sowohl ein Gewerbegebiet und die Betriebswerkstatt der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen (BOGESTRA) entstanden. Auch in diesem Teil ist die 3,5 ha große zweite Bergehalde in den 1960ern abgetragen worden.

In der folgenden Abbildung ist die Situation in den 1950er Jahren mit ausgedehnten Haldenflächen dargestellt. Auch die beiden Schachtanlagen rechts und links der Herner Straße sind zu erkennen. Mit der Maus oder dem Finger kann je nach Gerät interaktiv zwischen der historischen und der aktuellen Situation gewechselt werden. Dadurch wird auch die Lage der ehemalgien Bergehalden deutlich.

Anreise mit dem Auto:

Durch die Ausdehnung des Gebietes gibt es verschiedene Möglichkeiten zum Parken. Es bieten sich die Nebenstraßen der Vierhausstraße und Josephinenstraße an. Die Vierhausstraße ist über die A40, Ausfahrt 35 Bochum-Zentrum erreichbar (aus Richtung Dortmund rechts, aus Richtung Essen zweimal links, dann jeweils rechts). Die Josephinenstraße über die Ausfahrt 37 Bochum-Harpen (aus Richtung Dortmund zweimal rechts, aus Richtung Essen rechts und dann geradeaus jeweils bis zur Kreuzung Josephinenstraße, dort rechts). In der Nähe besteht auch Anschluss an die A43 in Bochum-Gerthe und Bochum-Riemke.

Zieleingabe ins Navigationssystem: Vierhausstraße, Kreuzung Bergstraße; Josephinenstraße, Kreuzung An der Kaiseraue / Am Eschenbruch / Liboriusstraße; Ederstraße / Biggestraße / Aggerstraße

Anreise mit Bus und Bahn:

Von Bochum Hbf. oder Herne mit der U35 bis Zeche Constantin. Auf der Herner Straße nach Süden (Richtung Autobahn A40) und vor der Autobahn links vorbei am Knochen-Karl und hinter der Bushaltestelle links zu den Teichen.

Anreise mit dem Fahrrad / E-Bike:

Der Emscher-Park-Radweg führt direkt an den Teichen vorbei. Am östlichen Ende, am Rottmannsteich, besteht Anschluss an den Radweg auf der Lothringentrasse, auf dem auch die Deutsche Fußballroute NRW verläuft.

Halde Constantin

Benannt nach Flavius Valerius Constantinus, dem römischen Kaiser Konstantin der Große, wurde 1847 die Zeche in Bochum und Herne gegründet. Im Jahr 1850 teufte man den ersten von später zwölf Schächten auf acht Schachtanlagen in Bochum. Geschlossen wurde die Zeche 1967. Zu den wenigen erhaltenen Überresten zählt eine Bergehalde der Zeche, einige andere existieren heute nicht mehr.

Der Schacht IV wurde im Jahr 1893 geteuft und zwei Jahre später in Betrieb genommen. Er bildete mit dem später entstandenen Schacht V eine Schachtanlage in der Herner Mark südlich von Herne-Sodingen an der Stadtgrenze zu Bochum – unmittelbar benachbart zur Siedlung Constantin. Bereits 1955 wurde die Förderung auf der Schachtanlage IV / V eingestellt und 1967 zusammen mit der übrigen Zeche stillgelegt. es erfolgte der Abriss der Anlagen. Das Luftbild zeigt die Zeche in den 1930er Jahren.

Historisches Bild der Zeche Constantin
Historisches Bild der Zeche Constantin

Halde im Park Constantin

Im Jahr 1984 wurde das Gelände durch den damaligen Kommunalverband Ruhr (heute RVR) erworben und zu einer öffentlichen Erholungs- und Grünanlage umgebaut. In der folgenden Abbildung ist die selbe Situation in den 1950er Jahren und heute dargestellt. Mit der Maus oder dem Finger kann je nach Gerät interaktiv zwischen der historischen und der aktuellen Situation gewechselt werden.

Deutlich erkennbar ist darin die alte Zeche mit der markierten Bergehalde, die sich durch Schüttkegel charakterisiert. Gerade einmal 60 Jahre später ist der Landstrich grün und dicht bewaldet, die Halde lässt sich von oben nicht mehr identifizieren. Von der Zeche ist auch fast nichts mehr vorhanden – das kleine Tal wirkt natürlich, als wäre hier nie etwas anderes gewesen.

Ein Weg führt durch den Park Constantin durch. Der größte Überrest der Zeche ist die Bergehalde, die sich mit einer Größe von etwa 4 ha im Südosten anschließt und durch eine scharfe Böschungskante zum Park abhebt. Die maximale Höhe der Halde beträgt 106,2 Meter über dem Meeresspiegel. Etwa sechs Meter hoch erhebt sich die Böschung zum Park, das umgebende Gelände ist allerdings von Nord nach Süd ansteigend. Verschiedene Literaturquellen sprechen von einem Verteilen eines Teils des Bergematerials zwecks Geländemodellierung im Park.

Die Halde liegt im Landschaftsschutzgebiet Düngelbruch. Ein Trampelpfad führt stellenweise an der Haldenkante entlang, bis zu einer Art Aussichtspunkt, verliert sich dann aber im Grün. Das Verlassen der Wege ist ansonsten im Landschaftsschutzgebiet verboten.

Tipp des Autors:

Von hier aus führt ein Radweg auf alter Bahntrasse zum Revierpark Gysenberg. In der Nähe befindet sich die ehemalige Zeche Mont-Cenis mit dem Stadtteilpark Sodingen. Nicht weit entfernt sind die Halde Lothringen und die Hiltroper Höhe. Auch das LWL-Museum für Archäologie ist rasch vom Constantinpark erreicht. Von hier aus führt ein Radweg auf alter Bahntrasse zum Revierpark Gysenberg.

Anreise mit dem Auto:

Auf der A43 Wuppertal-Münster bis zur Ausfahrt 17 Bochum-Gerthe. Aus Richtung Bochum rechts, aus Richtung Münster links abbiegen auf den Castroper Hellweg (L654). An der nächsten Kreuzung links abbiegen in die Dietrich-Benking-Straße. Im ersten Kreisverkehr geradeaus, im zweiten rechts (vorbei an der Hiltroper Höhe). Danach im Kreisverkehr rechts. An der Ampel weiter geradeaus. Von hier aus 1,6 km weiter, bis links die Constantinstraße kurz hinter der Stadtgrenze Herne abzweigt. Nach 200 m links kann das Auto auf dem kleinen Parkplatz abgestellt werden.

Zieleingabe ins Navigationssystem: Constantinstraße, Nähe Kreuzung Wiescherstraße in Herne (Achtung – Stadtgrenze!)

Anreise mit Bus und Bahn:

Mit den Zügen der Linie RE 3, RB 43 oder S2 bis Herne, von Bochum Hbf. mit der U-Bahn U35 bis Archäologisches Museum / Kreuzkirche. Jeweils Umsteigen in den Bus der Linie 333 Richtung Hiltrop Kirche. Mit dem Bus fahren bis zur Kronenstraße (Fahrzeit 5 bzw. vom Bahnhof 10 Minuten, eine Haltestelle davor zum Bereitmachen: Friedhof / Wiescherstraße). Der Wiescherstraße in Fahrtrichtung ein Stückchen folgen und rechts in die Constantinstraße abbiegen bis zum Park, der nach 200m erreicht ist.

Koordinaten für GPS-Geräte und zur Tourenplanung

Folgende Koordinaten sind ausgesuchte Ziele im Bereich des Stemberger Buschs, Tippelsberges und der Grummer Teiche, die für die GPS-Navigation und zur Tourenplanung genutzt werden können.

Geographische Koordinaten:
51°30’48.40″N, 7°13’33.93″E – Großer Stembergteich
51°30’02.46″N, 7°13’47.68″E – Steg am Kaiserauenteich
51°30’01.15″N, 7°13’59.03″E – Spielplatz am Grumbeckteich
51°29’50.81″N, 7°15’06.96″E – Anschluss Lothringentrasse
51°30’25.73″N, 7°13’37.85″E – Gipfelkreuz Tippelsberg
51°31’01.78″N, 7°15’11.72″E – Beginn des Bahntrassenradwegs in Hiltrop
51°30’31.41″N, 7°14’21.90″E – Ende Bahntrassenweg mit Abzweig an der Autobahnbrücke
51°30’19.94″N,  7°13’48.01″E / 51°30’32.31″N, 7°13’44.94″E – Radweg am Tippelsberg
51°31’28.56″N, 7°14’38.38″E – Parkplatz Park Constantin
51°31’25.76″N, 7°14’41.47″E – Halde Constantin
Die Koordinaten können in das Eingabefeld von beispielsweise GoogleEarth und OpenStreetMap kopiert werden.

UTM-Koordinaten (Zone 32):
376908 m, 5708416 m – Großer Stembergteich
377139 m, 5706990 m – Steg am Kaiserauenteich
377357 m, 5706944 m – Spielplatz am Grumbeckteich
378659 m, 5706594 m – Anschluss Lothringentrasse
376967 m, 5707714 m – Gipfelkreuz Tippelsberg
378803 m, 5708784 m – Beginn des Bahntrassenradwegs in Hiltrop
377820 m, 5707868 m – Ende Bahntrassenweg mit Abzweig an der Autobahnbrücke
377158 m, 5707530 m / 377108 m, 5707913 m – Bahntrassenweg am Tippelsberg
378180 m, 5709626 m – Parkplatz Park Constantin
378238 m, 5709538 m – Halde Constantin

Nützliche Informationen zum Lesen der Koordinaten und Verwendung in GPS-Geräten bietet der Beitrag Anreise, GPS und Co.